Der kleine Mäuserich Finn führt eigentlich ein recht beschauliches Leben in einem Garten. Er versteht sich sehr gut mit seinen Menschen, und sogar mit dem Kater des Hauses hat er ein freundschaftliches Verhältnis. Eines Tages jedoch ändert sich alles.

Die nette Familie zieht fort, und es kommen neue Menschen. Diese mögen Mäuse gar nicht, und zu allem Überfluss haben sie auch noch zwei Kater, die es ebenfalls auf Finn abgesehen haben. Als diese bösen Menschen Finns Wohnung unter Wasser setzen, muss er aus dem Garten fliehen.

Entkräftet und zutiefst traurig findet er in einer Scheune Zuflucht. Dort lebt die Maus Felix, die sich um den unglücklichen Finn kümmert und ihm das Leben auf dem Land und im Wald zeigt.

Die beiden erleben nun gemeinsam viele Abenteuer und meistern so manche Gefahr, was ihre Freundschaft von Tag zu Tag wachsen lässt.

Und am Ende der Geschichte warten noch ein paar tolle Lesetipps!

 

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Veränderungen

Aber eines Tages änderte sich alles. Die Menschen mit ihrem Kater verschwanden, und es war eine gewisse Zeit sehr ruhig um das Haus. Doch eines Morgens wurde ich durch laute Geräusche geweckt. Langsam und vorsichtig krabbelte ich nach draußen und schaute durch den Busch geschützt zum Haus hinüber.

Dort war ein reges Treiben. Viele Leute liefen hin und her, und es waren mir unbekannte Stimmen zu hören.

So wie es aussah, zogen neue Menschen ein, und ich hoffte sehr, dass sie genauso nett wie die bisherigen Bewohner waren.

Vielleicht gab es da auch ein freundliches Kind, das mir Nahrung brachte - und in meinen Gedanken konnte ich schon sehen, wie dieses Kind vor meinem Loch saß und Leckereien für mich verteilte. Das war ein schöner Gedanke!

Ich beobachtete noch etwas das Geschehen und zog mich dann wieder zurück. Sie sollten mich nicht direkt an ihrem ersten Tag sehen, obwohl die Neugierde auf die neuen Bewohner sehr groß war.

Es war tatsächlich eine neue Familie eingezogen, zu der ein Vater, eine Mutter, ein Kind und zwei Katzen gehörten, die allerdings nicht so nett wie der alte Kater Carlo waren.

Die Familie war ganz anders und hatte anscheinend ein Problem mit mir. Als die Mutter mich das erste Mal zufällig im Garten sah, schrie sie panisch nach ihrem Mann. »Liebling, eine Maus! Hol sofort etwas, damit wir sie vertreiben können.« Und sie steigerte sich so in ihr Geschrei rein, dass mir davon die Ohren wehtaten. Könnt ihr verstehen, warum sie so in Panik geriet? Ich nicht.

Als der Vater zu seiner Frau gelaufen kam, waren die Katzen auch dabei. Als sie mich sahen, nahmen sie sofort meine Verfolgung auf.

Ich sah ihre gelben, funkelnden Augen, und diese waren schon sehr beängstigend. An ihrer Haltung erkannte ich sofort, dass sie sich nicht mit mir unterhalten wollten, sondern in mir eine kleine Zwischenmahlzeit sahen.

So schnell es meine kurzen Beine zuließen, lief ich zu meinem Wohnungseingang und konnte ihn nur knapp erreichen, bevor sie mich packen konnten.

Es fehlten nur wenige Zentimeter. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber war, als ich wieder in Sicherheit war.

In meiner Wohnung angekommen, setzte ich mich ruhig in eine Ecke und musste erst einmal verschnaufen. War das aufregend!

Mein Herz schlug sehr schnell, und ich versuchte, mich erst einmal zu beruhigen. Das war gar nicht so leicht. Meine Angst wollte einfach nicht verfliegen. So beschloss ich, heute nicht mehr ins Freie zu gehen.

Ich hörte die Katzen noch eine ganze Zeit um den Busch herumlaufen. Sie unterhielten sich miteinander. Dabei konnte ich auch heraushören, dass ihre Namen Brutus und Lucifer waren.

Sie machten sich gegenseitig Vorwürfe, weil sie nicht in der Lage waren, eine kleine Maus zu fangen - und mit Katern, die in ihrer Ehre gekränkt sind, war bestimmt nicht gut Kirschen essen. Das wusste ich sofort.

Wie sehr wünschte ich mir in diesem Moment meinen alten Carlo zurück.

Mir wurde sofort klar, dass wenn ich nicht gut aufpasste und wachsam war, die zwei mich irgendwann einmal zu fassen kriegten.

© Britta Kummer