Zac gehört zur untersten Schicht, zu den Ärmsten der Ärmsten. Schon sehr früh muss er erleben, was es heißt, zum Arbeiten und Dienen geboren zu sein.
Eines Nachts wird er von einer unbekannten Stimme mit den Worten ´Zac, du bist eines Besseren bestimmt. Folge deiner Mission! Du wirst gebraucht` geweckt. Hat seine Fantasie ihm nur einen Streich gespielt oder war es eine Botschaft? Als sein Herr ihn eines Tages wieder schlecht behandelt, läuft er einfach weg und somit beginnt das Abenteuer seines Lebens. Böse Mächte wollen die Menschheit vernichten. Kann Zac das verhindern?
„Zac und der geheime Auftrag“ handelt von Freundschaft, Mitgefühl, dem positiven Miteinander, Zusammenhalt, Mut und Liebe. Dinge, die im heutigen Leben so wichtig sind und leider oft in Vergessenheit geraten.

 

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Sir Lennhart hatte das Zimmer bereits verlassen. Als Zac morgens wach wurde, brauchte er etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen und sich auf den Weg zu Simon zu machen.
Der staunte nicht schlecht, als er Zacs Bericht vom gestrigen Abend hörte, und äußerte seine Bedenken: „Du meinst wirklich, er kommt mit uns, beziehungsweise, er nimmt uns mit?“ „Ja, ich denke schon“, beseitigte Zac die Zweifel des Freundes. „Weißt du, ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht. Wir müssen unbedingt noch einmal zu der Drachenhöhle, um die anderen Steine zu holen. Vielleicht wird dann der Bann gebrochen, der auf ihnen liegt und sie ziehen sich von selbst zurück.“
„Dahin zurück?“ Simon starrte Zac ungläubig an. „Du bist lustig. Jetzt, wo das Familienoberhaupt auch da ist, wird es für uns unmöglich sein, in die Höhle zu gelangen, ohne dass sie uns grillen.“
Zac beharrte auf seiner Idee. „Uns muss einfach etwas einfallen. Warten wir erst einmal bis heute Abend ab. Dann können wir uns darüber noch Gedanken machen. Aber wir sagen Sir Lennhart vorerst noch nichts.“
Schon wieder Geheimnisse? Ganz wohl war den Jungs nicht dabei.
Am Abend machten sie sich auf den Weg in die Berge. Immer wieder ermahnte Sir Lennhart sie zur Vorsicht, dass sie auf ihn hören und nichts Unbedachtes tun sollten.
Simons Widerspruchsgeist war geweckt. „Sir, Sie haben uns das jetzt so oft gesagt. Wir haben es verstanden. Es wäre jetzt auch besser, wenn wir leise wären. Es ist nicht mehr weit zu der Höhle“, klang er leicht gereizt.
Sir Lennhart schaute ihn an, als wolle er sagen: „Du Naseweis musst mir nicht sagen, was zu tun ist.“
Als sie die nächste Biegung passierten, streckte Simon den Arm aus und zeigte auf etwas. Sir Lennhart schaute in die Richtung und sah, genau, wie die Jungs, ein Feuer lodern. „So jetzt aber äußerste Vorsicht“, flüsterte er. „Wir wissen nicht was und wer dieser ‚Meister‘ ist.“
Die drei schlichen zum Höhleneingang. Dort erkannten sie die Riesen. Sie saßen um das Feuer und etwas im Hintergrund stand ein Mann.
Plötzlich wurde Simon blass und sackte zusammen. Zac konnte ihn gerade noch packen, sodass er nicht zu Boden plumpste und Geräusche verursachte.
„Was ist los?“, flüsterte Zac.
„Das ist Marzeran“, hauchte Simon. „Er ist es wirklich. Jetzt haben wir ein Problem.“
Und als hätte der Magier diese Worte vernommen, schaute er in die Richtung, wo die drei sich versteckt hatten. Sir Lennhart hielt Simon die Hand auf den Mund.
„Meister, was ist?“, schnaufte Oxon. „Warum schauen Sie so seltsam? Da ist nichts.“
„Schweig. Ich bin derjenige, der hier redet“, fuhr Marzeran den Riesen an und kleine Funken flogen aus seinen Augen. „Ich erzähle euch jetzt genau, wie wir vorgehen und ihr hörtgut zu, ihr Dummköpfe. Es darf uns kein Fehler unterlaufen.
Es sind zwar nur Menschen, aber …

© Britta Kummer